Ja, lieber Modellbaukünstler, ich hab`s tatsächlich geschafft und meinem ersten "Metallobjekt" ein zweites hinzugefügt: Das finale Windkanalmodell der DM1, der einzigen LIPPISCH P13A - Erprobungsmaschine, wie ich sie schon bei meinem ersten Bauversuch im Auge hatte. Nur diesmal ziemlich nah am NACA-Modell. Zwar musste als "Spenderin" einer Cockpithaube eine modifizierte (Karton-)MiG 15 "herhalten", aber ansonsten habe ich mich an die technischen Zeichnungen und Maße aus der Veröffentlichung Überschalljäger Lippisch P13a und Versuchsgleiter DM-1 von H.P. Dabrowski gehalten.
Auf der Grundlage für das Innenleben diente - wie beim ersten Bau - der Modellbaubogen von ORLIK im Maßstab 1:33. Den skalierte ich auf 141% hoch. So komme ich auf eine Modell-Spannweite von 30cm und einer Länge von 35 cm. Das entspricht in etwa dem Maßstab 1:20 und ist auch die maximale Größe für meinen "Alu-Druckplatten Vorrat".
Sodann stellte ich den zentralen Kielspant mit zweifacher Verstärkung her um genügend Klebefläche für die Metallbeplankung zu haben. Gleichzeitig plante ich die scharfe Kielflosse ein. Übrigens hatte das NACA-Windkanalmodell KEINE Ruderflächen. Auch in den Grundrissen ist da nichts zu finden. Daher hab ich bei meiner JUMBO-Version auch auf Steuerflächen und Luftein- und Auslass verzichtet.
Das Rumpf/Flächengerüst war schnell zusammengebaut. Im Unterschied zum P13a-Plan konnte ich auf das zweite Stützrippenpaar verzichten weil das NACA-Modell eine gleichmäßige Verjüngung der Profildicke hat - war also aerodynamisch "sauberer". Allerdings muss ich im Nachhinein feststellen, das es doch besser gewesen wäre, noch einen angepaßten Rippensatz einzubauen. Die großen Metallflächen sind doch ziemlich druckempfindliche. Na, wieder was gelernt...
Um nun das Gerüst mit der Metallbeplankung zu umschließen musste ich die Konturen vom Bauplan auf Zeichenpapier übertragen und ausschneiden. Denn leichter ist ein Stück 80gr Papier zurecht geschnitten als eine 0,15mm Aluplatte. Dazu billiger und einfacher.
Als das dann "passen gemacht" war hab ich die Umrisse auf die Aluplatte übertragen.
Das Ausschneiden mit einer großen Zurichtschere geht eigentlich ganz gut. Je größer und gleichmäßiger die Schnitte sind, um so problemloser nachher das Arbeiten mit der Beplankung. Meine linke PapierSchnittvorlage klappte auch für die rechte Tragfläche. Sie muss nur beim Wechsel zur anderen Fläche umgedreht werden! Denn die Druckplatten haben nur eine metallische Seite! Als beide Flächenhälften beplankt waren, setzte ich das Verfahren mit Papierschnittvorlage für die obere und unteres Seitenflosse fort.
Nachdem dann Seitenflosse und kleine Kielflosse unten in Metall ausgeführt waren habe ich lediglich noch die von einer MiG 15 "abgekupferte" Kabinenhaube mit schwarzem Untergrund und kleiner "Resteinrichtung" angebracht. Und das war`s schon fast.
Auf den letzten Bildern kann man schon erkennen, dass ich das Modell natürlich "in Windkanalstellung" positioniert habe. Da ich die NACA-Teleskopen nicht imitieren konnte, habe ich mich eines alten Überbleibsels meiner Bastelantiquitätenkiste bedient: Von einer LINDBERG B-58 von anno 1973 verwende ich den rustikalen Standpylon in transparentem Plastik und "B-58 HUSTLER"-Plakette. Das passt nicht nur stylisch sondern auch aerodynamisch. Ist die HUSTLER ja wirklich ein echter "LIPPISCH-Enkel".
Die gibt`s übrigens auch noch in meiner Kollektion... ausgeflippt gelb/schwarz, als meine Yellow-Flight-Maschine... ein Andenken an die verrückten 70er Jahre....
Hier noch eine Bildmontage des Modells im heutigen NASA- (ehem.NACA) Windkanal. Ich fahr ja ab auf solche "Wolken-Ferraris".
Und als verspielter alter Knabe hab ich am Schluß der Bauaktion mit Balsaholz und Gummiring ein formgleiches Mini-Schleudermodell angefertigt.
Und ob Du`s glaubts oder nicht: Das Ding geht ab "wie Schmidts Katze"... Schau selbst.... In Einzelbildern sieht man einen perfekten Looping und beste Flugstabilität.
Herr Lippisch wusste schon wovon er sprach...
Puh, mit der Bildreihenfolge bin ich aber jetzt ins Schwitzen gekommen Die letzten zwei Bilder sind eher Suchbilder. Der Delta ist aber wirklich im "Landeanflug" zu sehen. Einfach mal ein wenig VERGRÖßERN...
Vielen Dank für Dein Interesse
Knut H aus Hi
Kommentar