Ich stelle hier ein Modell der Mitsubishi G4M1 vom Konstrukteur Marek Pacinski vor.
Ein nicht näher genannter Verlag hatte von Marek eine Lizenz für dieses Modell erworben und bat mich, den Probebau zu übernehmen, bevor das Modell für eine Zeitschrift in Druck ging.
Die Mitsubishi G4M Hamaki (Zigarre) war der bekannteste japanische Ganzmetall-Bomber im Zweiten Weltkrieg im Pazifikraum. Er flog die meisten Einsätze während des Pazifikkriegs und bekam von den Alliierten den Codenamen Betty. Die G4M wurde auch als Torpedobomber eingesetzt.
(Quelle Wikipedia)
Mehr über die "Zigarre" ist hier nachlesbar
Auch das ist ein Bericht aus der Vergangenheit, ich fasse ihn daher in Tagebuchform.
3.4.2014
Hier ein Bogenbild des Erstentwurfes (Darstellung verzerrt):
Die abgeblätterte Tarnfarbe gefiel weder mir besonders gut noch dem Herausgeber der Zeitschrift, also wurden die "Alterungserscheinungen" eliminiert, bevor der erste Bogen an den Drucker ging.
Meine Umgruppierung der Bauteile brauchte trotz Sparsamkeit zwei Spantenbögen und 7 Farbbögen im Din A3- Format. Müsste ich die Ausdrucke bezahlen, wäre ich im Copyshop bereits ca. 15 -18 Euro pro Garnitur los.....das dreifache des späteren Heftpreises!
Schon beim Bau der Stuka (da machte ich auch den Probebau für den selben Verlag) bekam ich von einem erfahrenen Kartonmodellbauer den Tipp "Beginne immer mit dem Cockpit, wenn es sehr detailliert aufgebaut ist"
Nun...Bei der Stuka kam der Tipp beinahe zu spät, aber ein Blick auf das Bauschema der Betty rief mir den Tipp sofort in Erinnerung
Also erst mal alle dem Cockpit zugehörigen Spanten ausgeschnitten....
Die Pilotensitze angefertigt (drei an der Zahl)...
...und Bodenteile samt Spanten vorbereitet
Vorbereitung der Steuersäulen...
Während die Teile trocknen....
..baue ich zusätzliche Stützen ein ( Zahnstocher sind hier das ideale Material)...
...man sieht es dann ja nicht und die Säulen nur stumpf aufzukleben ist mir zu wenig stabil
Jetzt noch die Pilotensitze eingebaut....
..und der Einschub ist fertig
Die Art, wie nun die Aussenhaut darübergezogen wird, ist für mich neu...
...das Ergebnis ist dadurch nicht das allerbeste geworden, aber ich kann damit leben
Den letzten Spant vorne habe ich wohl verkehrt herum eingebaut, die grüne Fläche hätte vor allem bei der Absicht, das Cockpit zu verglasen nach vorne gehört...
...mit ein paar Pinselstrichen habe ich diesen Patzer wieder gutgemacht.
Nachdem man durch die Nase gute Einsicht hat, habe ich die Rückseite des Armaturenbrettes auch gleich eingefärbt
Jetzt wäre es toll, wenn man zusätzliche Teile in Form der sichtbaren Spanten am Bogen unterbringen könnte, bevor das Modell in Druck geht. Eine Anfrage an den Verlag ist unterwegs.
4.4.2014
Gestern begann ich mal mit der Anfertigung der Cockpithauben
Bei den beiden Panoramahauben an den Rumpfseiten und der kleinen Huckepackcockpithaube (haaaaaaach..... welch ein Wortgebilde ) gibt es Trennlinien mitten in der Verglasung.
Ich kenne Leute, die bauen auch solche Hauben perfekt, aber bei mir ist da noch nie etwas gescheites draus geworden.
Ich habe daher entschlossen, alle Hauben tiefzuziehen.
Anfertigung der Gipsform
Besonders beim Hauptteil ist es sehr mühsam, die Gußformen mit Superkleber einzustreichen, damit die Form wasserbeständig wird. Das nächste mal werde ich die Innenseite vor dem Zusammenbau mit Selbstklebefolie überziehen. Mal schauen, ob dieser Versuch etwas bringt.
Die Trockenzeit der Gußformen nutze ich dazu, die Kabine nun doch bemannen.
Angurten war erst möglich, nachdem ich die Gurte Tiefer gesetzt habe.
Die Geli-Piloten sind scheinbar noch ein bisschen kleinwüchsiger, als die Japaner und sehen fast nicht durch die Windschutzscheibe hinaus :nixfür:
Weiter geht es mit den Rumpfteilen
Dieses Modell ist in Spant an Spant-Technik konstruiert und das ist nicht gerade meine Stärke. Wäre dies kein Probebau, hätte ich auf Spant/Laschenverbindungen umgebaut. Man verzeihe mir also bitte Patzer, die nun wahrscheinlich folgen werden, das liegt an mir und nicht am Konstrukteur.
Nun muss auch bei diesen Teilen der Kleber gut trocknen und der Abend ist schon weit vorangeschritten
Also mache ich mal Schluss für diesen Abend.
12.4.2014
eine lange Schreibpause, dafür mehr Zeit für den Weiterbau.
es ist also einiges weitergegangen
Die fertigen Glasteile...
...werden dann...
...Schritt für...
...schritt mit den...
...Rahmenteilen überzogen
Während die große Cockpithaube trocknet, setze ich den Rumpf zusammen
Der gesamte Rumpf...ohne Front- und Heckverglasung...
...hat schon eine Länge von 54cm. Für die Glaskuppeln vorne und hinten werden noch ca.6 cm dazukommen
Auch die Klebestellen am Rumpf müssen Trocknen, also geht es mit der Fertigung von Kleinteilen weiter.
Der Höcker für Die Pilotenkabine wird verglast...
...und da die Klebestellen am Rumpf bereits etwas angezogen haben samt der kompletten Haube aufgesetzt...
Bei den beiden seitlichen Hauben empfehle ich dringend, etwas kleiner auszuschneiden, sodass...
...von der grauen Fläche ein Rand von ca. 1mm übrig bleibt. Der Haubenrand passt haargenau in die Öffnung und ich hatte meine liebe Not mit dem zu großen Ausschnitt..
Vorbereitung der Räder und der Fahrwerkstreben
Für das Heck-MG habe ich aus einer Spritzennadel und zwei Stacknadeln eine Halterung gebaut, so lässt sich das MG sogar schwenken..
Für das Bug-MG reichte eine Scheibe aus Schwarzem Papier (Mit der Lochzange ausgestanzt)
Die beiden Enden sind mir zu empfindlich, ich werde sie erst ganz an Schluss einbauern...
Mit dem Leitwerk geht es weiter.
Es hat sich förmlich angeboten, das Spornrad schwenkbar zu machen. Ich habe die Drahtachse einfach durch den Rumpf geführt und mit einem zur Spirale gewickelten Papierstreifen fixiert.
An den Spanten des Seitenmleitwerkes muss man dann nur vorher den Bereich ausschneiden, dann hat das "Knäuel" schön Platz
Das Spantenwerk für die Höhenruder montiert...
..und schon wird es einem Flugzeug immer ähnlicher.
Die Tragflächen
scheinbar großer Fortschritt bei relativ wenig Arbeit
Das Holmgerüst für die Tragflächenist...
...recht stabil gestaltet
Die Papierstreifen sollen...
... ein unschönes Durchdrücken der Spanten an der Tragflächenhaut verhindern
Jetzt werden die Holme für die Flügelenden dazugebaut
Die Endmaße von Betty stehen jetzt fest:
Spannweite.......746mm
Länge nach Anbau von Bug- und Heckkanzel...600 mm
langsam wird es eng auf meinem Arbeitstisch und ich muss auf den Tisch meiner herzallerliebsten Ehefrau zurückgreifen.
Sie ist natürlich seeeeehr begeistert... :monster:
Langsam aber sicher geht es in den Endspurt. Der Baubeginn der Motorgondeln ist angesagt
Das doppellagige Mittelteil
Bei Teil 36 habe ich an der Ausnehmung für die Anströmkante der Tragfläche ein bisschen "Fleisch" übriggelassen...
...um eine Anpassung zu erleichtern
die vorgefertigten Einzelteile
Bei Teil 42 schien mir der Einbau einer Verstärkung sinnvoll, da die Stummel der Fahrwerksbeine nur ganz wenig in das Teil hineinragen.
Damit gewinne ich mehr Stabilität der Fahrwerksbeine
Ich baue das Fahwerk gleich ein, da ich jetzt noch besser in die Motorgondel hineinsehe und alles gut verkleben kann
Lässt man die Dragtbügel von Haus aus länger als an der Schablone vorgesehen, erspart man sich ein nachträgliches Verlängern
Das spätere handling beim Anbau der Motorgomndel wird dadurch kaum erschwert
Jetzt, nach dem Anbau der Nase und der Heckkanzel sieht es schon richtig nach Flugzeug aus
Das Fenster am Boden der Nase ist ein wenig zu klein geraten, daher habe ich es "aufdedoppelt"
Die kleine Passungsungenauigkeit ist inzwischen korrigiert worden, Am Heftbogen ist das Teil 27 also in passender Größe vorhanden.
Jetzt fehlen nur mehr die Kleinteile
Vorbereitung der Propellerblätter...
Statt Draht verwende ich hier lieber Bambussplitter, sie lassen sich besser verkleben
Spinner und...
...die Abdeckungen der Fahrwerkschächte
Die Auspuffrohre und Antennen fehlen noch, dann heißt es:
"Hallo, ich heiße Betty!
Jaaaaa...jetzt darf ich diesen Namen tragen, denn ich bin fertiggestellt.
Najaaaa Ok...fast, denn ein wenig schlaff fühle ich mich noch an den Antennen.
Die werden aber heute noch gespannt, denn dann sind die Träger dafür auch fest genug
na und am rechten Fahrwerksbein zeige ich auch Schwächen ,
weiß der Kukuck, was sich da in meinem Inneren abspielt...Osteoporose?...Jetzt schon???
Naja, nach der finalen Fotosession wird mir Heinz wohl Krücken in Form von Streben basteln müssen. Bleibt zu hoffen, dass keiner merkt, dass die ausserplanmäßig angebracht wurden.
Jetzt freue ich mich schon auf meinen ersten Flug
da braucht nur das Wetter mitzuspielen
Liebe Grüße,
Betty"
Nach einer Trockenpause für die letzten Klebestellen war Finaltag und die Betty ist fertig!
Am Nachmittag gab es noch ein Fotoshooting am Balkon mit anschließender Bilderverarbeitung und hier ist die fertige "Zigarre" (Hamaki = Zigarre)
Und natürlich der obligatorische Griff in die Spielzeugkiste
Mein Stolz auf dieses Modell hält sich in Grenzen, denn ich habe einige Patzer gemacht. Das wird mich aber nicht davon abhalten, die Betty zum nächsten Steirertreffen mitzubringen. Man kann ruhig auch mal ein Modell zeigen, wenn es nicht ganz nach Wunsch gelungen ist.
Bei solchen Treffen gibt es dann immer Tipps, wie man das Eine oder Andere hätte besser lösen können.
Liebe Grüße,
Heinz
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