Ju 87 Stuka 1:33

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    Ju 87 Stuka 1:33

    Hallo Freunde!

    Ein nicht näher benannter Verlag ist im Dezember 2013 mit der Frage an mich herangetreten, ob ich nicht an einer Heftserie mitwirken will.
    Wenn für ein Heft ein Flugzeugmodell vorgesehen ist, sollte ich vorab den Bau übernehmen, damit man für die Ankündigung in den Foren auch Bilder des fertig gebauten Modells zur Verfügung hat.
    Ich habe mich riesig gefreut und natürlich zugesagt. Nun kann ich das erste Modell vorstellen, welches man mir anvertraut hat.

    Es handelt sich dabei um ein Modell der Ju 87 Stuka des polnischen Konstrukteurs Marek Pacynski

    Die Bilder sind aus urheberrechtlichen Gründen verzerrt, Kopie zwecks Nachbau zwecklos











    Mareks Modelle sind für mich Neuland und weisen nicht all zu viel Ähnlichkeit mit den relativ einfach zu bauenden Geli-Modellen auf.
    Da ich nur ein Bauschema zu Verfügung habe, beginne ich einfach mal mit der Fertigung der Teile, wo einige Unklarheiten für mich gegeben sind, oder die Fertigung eher zeitraubend ist.

    Dieser Baubericht kann gleichzeitig auch als Bauanleitung dienen, aber Vorsicht, meine aus Falschdenken entstandenen Fehler sind mitprotokolliert!
    Lest also bitte immer ein Stück voraus, so können meine Fehler nicht nachgemacht werden.


    Auch dieser Bericht ist in Tagebuchform zusammengefasst.

    9. Dezember 2013
    Ich werde sowieso nach Möglichkeit die Teile erst mal anfertigen und mir mit dem Zusammensetzen so lange es geht Zeit lassen, um damit Pannen zu verhindern, die man hätte verhindern können, wenn die Bauelemente noch nicht zusammengefügt gewesen wären.

    Der Baubericht wird daher etwas einen chaotischen Eindruck bekommen .

    Klare Verhältnisse aber zeitraubend, also mit den Teilen für Cockpithaube begonnen:




    Bei Teil 2 hat mich die weiße Fläche an der Oberseite ein wenig irritiert, ich musste mich erst auf die Verarbeitungssymbole
    am Bogen einstellen.

    Eine Bildersuche bei Google hat mir dann aber geholfen, das Teil richtig zusammenzubauen



    bei Teil 1 ist wieder alles klar


    10 Dez. 2013
    ich bin wieder einige Schritte weitergekommen

    Teil 4 ist jenes Bauelement, mit dem der Bau offensichtlich begonnen werden sollte, es ist das einzige Teil, welches an beiden Öffnungen mit Spanten und Laschen versehen ist

    Der Konstrukteur hat Spant gleichzeitig als Vorderseite des Cockpits vorgesehen, also bitte Einbaurichtung beachten



    Teil 5 soll später das Cockpit aufnehmen. Für die Anprobe des Teiles empfehle ich, nur mal ein Stück der dafür auszuschneidenden Fläche jetzt schon auszuschneiden, damit sich das Element an Teil 4 anpassen lässt. Den Rest der Fläche sollte man wegen der höheren Stabilität belassen und erst ausschneiden, wenn das Cockpit eingebaut wird

    Die restlichen Rumpfteile erweisen sich als unproblematisch



    Einzige Ausnahme ist Teil 7, der Ansatz für das Leitwerk. Teil 7 ist im Umfang etwa um 1,5-2mm zu groß. Die Längsnaht sitzt auf der Rumpfoberseite und sitzt im Verhältnis zur Kennnummer des Flugzeuges richtig.

    Anm: Ich baue hier an einem Beta-Bogen Dieser Mangel wurde vom Verlag inzwischen korrigiert und ist an der Printausgabe nicht mehr gegeben!

    Der zu große Umfang erfordert daher einen Korrekturschnitt an der Rumpfunterseite






    Mit dem Wissen, dass die Oberseite zur Kennnummer passgenau ist, kann man den Korrekturschnitt vor dem Verkleben des Bauteiles mit Lineal und Skalpell machen, dann wird die Naht schöner als hier am Bild. Bei mir war es zu spät, weil ich gehudelt habe ;( .

    Der Dank der Klebenaht für meine Hudelei


    Beim Zusammenkleben des Höhenruderansatzes sollte man sich die Zeit nehmen, Schritt für Schritt die einzelnen "Ohrwascherl" zusammenzukleben und zwischendurch immer Zeit zum Trocknen der Nahtstelle geben.

    Während Klebeschritt 1 trocknet, kann man sich ja an andere Bauteile heranmachen




    So…jetzt reicht´s
    Ich habe Teile 6 und 7 noch einmal gemacht…die Nahtstellen waren allzu hässlich und wurden durch das Verkitten Mit Plakafarbe auch nicht besser

    Schande über mich


    So sieht es schon etwas besser aus



    Die fertigen Rumpfteile habe ich mal auf zwei Gruppen zusammengesetzt


    Das Papier ist offenbar durch den Tintenstrahldruck auch weicher geworden und bei Fitzeleien wie beim Seitenruderansatz schwer bearbeitbar.
    Ich breche daher jetzt ab und lackiere Teile und Restbögen, dadurch wird das Papier wieder steifer. Die Trockenzeit zwingt mich leider zu einer Pause ;(

    11.Dezember 2013
    Die Cockpiteinrichtung bedeutet eine abendfüllende Beschäftigung


    Wenn man bedenkt, dass bei Geli meist ein Teil fürs Cockpit reicht :hmm: ....


    ist es eigentlich schade, dass das Meiste verborgen bleiben wird, sobald die Haube montiert ist, zumal bei mir alle Modelle an die Decke gehängt werden.

    12. Dez 2013
    Viel habe ich heute nicht geschafft, zumindest sieht es so aus. Die Fitzelteile haben es in sich und nach 2 1/2 Stunden war ich mit den Augen am Ende.


    Die Kabine habe ich jetzt eingesetzt und es war gut, dass ich mit dem Zusammenkleben der Rumpfteile gewartet habe


    Von nur einer Öffnung aus wäre das nicht so leicht gewesen



    Die Kleine runde Scheibe erfordert viel Zeit beim Einbau.

    Am besten erst mal an einer kleinen Stelle anheften.....



    ....und dann nach und nach einpassen und verleimen.



    Die einzelnen Schritte brauchen Trockenpausen, sonst wird die Patzerei noch schlimmer. Die weniger schönen Vertiefungen werde ich dann mit Acrylfarbe vertuschen

    Während der Trockenpausen geht es an das MG

    Das Magazin.....





    ...Der Lauf....



    und der Griff.


    Auf die Freistellung des Abzuges habe ich verzichtet , das hätte ich mit Sicherheit verschnitten.

    Im eingebauten Zustand wird man das kaum erkennen


    b]Weiter geht es mit dem Höhenruder[/b]

    Die Unterseite unbedingt so genau wie möglich vorrunden,......



    ....denn das wird eine stumpfe Klebenaht


    Das Teil passt haarscharf, obwohl es zuerst den Eindruck macht, es wäre zu eng

    Also bitte unbedingt Passungsversuche im Trockentraining machen und erst dann verleimen


    16. Dez 2013

    Viele Bilder...bescheidener Fortschritt
    Auf die Ursachen komme ich noch zurück.


    Teil 14 in doppelt gelegten 160g Karton ist mir zu instabil, vor allem wenn man ein Antennenseil spannen will

    In solchen Fällen verstärke ich das entsprechende Teil mit einer Bambuseinlage.

    Hier fertige ich gleich eine Antenne komplett aus Bambus. Lieben Dank ans Chinarestaurant meines Vertrauens, das war mal ein Essstäbchen






    Für die Cockpithaube gibt es einen zusätzlichen "Doppler" damit beim Verleimen auch etwas mehr Fleisch zur Verfügung steht



    Jetzt sieht man auch schon die erste Ursache für den bescheidenen Fortschritt ;(


    Naaaa? draufgekommen?


    Naja...es ist ja nur ein Vorabbau und ich kann mir alles was ich vergeige neu ausdrucken. Die Haube muss jedenfalls teilweise neu angefertigt werden. Halb so wild, kostet aber Zeit

    Der Holm für das Höhenruder (Teil 9A] ist zu einem U-Profil zu biegen.

    Ich empfehle, das Profil durch einen Kartonstreifen zu verstärken




    Kühlermontage


    Die nächste "Fortschrittsbremse" kommt ins Spiel....


    erstens hätte ich den Holmansatz schon vor dem Zusammenbau des Rumpfes einkleben sollen und als zweites.....


    ....naaaaa? ich lasse wieder raten


    Noch habe ich Esel es selbst nicht überzuckert, aber es kommt der Augenblick

    Also murkse ich unbefangen weiter, während die Bescherung auch noch trocknet,...


    ...baue brav an den Holmen für die Tragflächenwurzel weiter....


    ..komme drauf, dass eine Schlamperei beim Rumpfbau doch nicht von der Tragfläche verdeckt wird...


    ....was wiederum Vertuschungsmaßnahmen erfordert, in dem ich Teil 5 nochmal ausdrucke und ein paar Flicken am Boden einsetze.


    Ein letztes Bild noch vom Fehlbau.....


    Dann geht es Richtung Bereinigung der Fehler

    Ihr könnt derweil ja raten, was ich da so alles verbockt habe ;(

    19. Dez 2013


    Zu den Fehlern:
    Ich habe den Trageholm 27A nicht nur zu spät eingebaut, sondern auch noch verkehrt herum.

    Die Tragflächen sind am Ansatz erst mal nach unten gewinkelt und nicht nach oben

    So soll es aussehen



    Die Operative Entfernung des bereits verleimten Holmes war reine Nervensache und ich habe es ohne Flurschäden zusammengebracht. Es fehlen halt schon wieder ein paar Elemente meines sowieso schon spärlichen Haarwuchses

    Die Flügelstummel passen hervorragend an den Rumpf


    Man sollte aber die außen liegenden Spanten erst später verkleben, weil sie exakt bündig mit dem Flächenelement sein müssen....


    Zusätzliche Laschen verhindern ein Durchdrücken der Spanten


    Mit Gummiringen fixiert, können die Klebenähte in Ruhe trocknen


    Die Tragflügel werden dann stumpf, also Spant an Spant angeklebt


    Dazwischen kommt vorher noch ein Spant mit den Fahrwerksbeinstummeln






    Während die Beinstummel ordentlich trocknen müssen, werden die Tragflächen vorbereitet.

    Auch hier müssen die Profilholme mit der Tragflächenkante bündig verklebt werden




    Jetzt schaut es langsam schon Nach Flugzeug aus


    Als nächstes wird das Hauptfahrwerk vorbereitet.

    Auch diese Teile sollten gut durchgetrocknet sein


    23.Dez 2013


    nein...ich war nicht faul am Wochenende

    Während die beiden Teile für das Hauptfahrwerk trocknen....


    ...baue ich den Spinner und...


    ...die Propellerblätter.






    Die Fahrwerksteile lassen sich wunderbar auf die Tragflächenholme aufschieben und verleimen.....


    ....und können dank der genialen Konstruktion....



    ...sofort belastet werden.



    Das Sporenrad verstärke ich zusätzlich wieder mit einem Zahnstocher aus Bambus, die Schwachstelle an der Gabel ist so stabiler


    Die Streben für das Höhenruder verbaue ich.....


    ...gleichzeitig mit der Verkleidung für das Sporenrad.



    Nun geht es an die Bewaffnung.

    die Kleine Bombe wird viermal benötigt.

    Das Mittelteil besteht aus zwei Einzelteilen. Am besten man klebt sie versetzt zusammen,....


    .....wodurch sich eine Lasche bildet und das ganze ohne große Fitzelei zu einem Zylinder formen lässt


    Die Spitze ist bei den kleinen Bomben schon etwas kniffliger. Vor allem mit großen Fingern...


    ...geht da ohne Pinzette nix mehr


    Für die Formgebung der Spitze habe ich ein in Stück Karton ein passendes Loch gestanzt


    Ok...das schaut jetzt nicht sehr appetitlich aus. Es ist aber nur ein klebergetränktes Knöllchen aus der Einzellage eines Papiertaschentuches...


    ....holt eine Menge Dreck aus den Poren der Fingerkuppen...


    ...hilft vor allem bei der Formgebung und wird nach dem Aushärten des Klebers recht stabil


    Die fertige Minibombe



    Ein Pärchen unter jeder Tragfläche...


    und für unter dem Rumpf...



    ...ein ordentlicher Kracher


    26. Dez 2013

    Die letzten Schritte bis zur Fertigstellung haben es in sich. Die Rudergestänge sind so gut wie unmöglich auf herkömmlichem Weg herstellbar...das Papier zerdröselt beim Schnitt der nicht einmal 1mm breiten Streifen.
    Ich kann nur raten, davon Kopien zu machen, denn die Ausschussrate ist sehr hoch, selbst wenn man so wie ich vorgeht.
    Ich habe die Gestängeteile vor dem Schnitt mit Superkleber bestrichen und aushärten lassen

    Einen Tropfen draufgeträufelt.......


    und mit einer Zahnsonde verteilt. Statt der Zahnsonde geht auch eine zurechtgebogene Büroklammer.


    Auch für das Ankleben der Gestänge verwendete ich Superkleber,


    VORSICHT!!
    Manch Superkleber dampft während der Aushärtung aus und es gibt unschöne Nebelschleier an den Klebestellen. Unbedingt vorher ausprobieren und die Klebestellen nach oben gekehrt lassen, bis der Kleber vollständig gehärtet ist, damit der Kleberdampf nach oben entweichen kann!


    und jetzt?......

    ICH HABE FERTIG!



    Fazit:

    Das Modell ist für mich eine Herausforderung gewesen. Als einfachheitsverwöhnter Freund von Gelimodellen ist zumindest die Stuka ein großer, aber bewältigbarer Schritt nach vorne. Die Passgenauigkeit der Teile und die Detailliertheit des Modells sind ein schöner Lohn für den Mehraufwand beim Bau.
    Bauanleitung gibt es keine ?
    Man ist von den Bearbeitungssymbolen am Bogen und dem Bauschema abhängig. Kein echtes Problem, nur halt gewöhnungsbedürftig für mich.
    Als Modellbauer, der zum ersten Mal über den Tellerrand von Geli und Fiddlers Green schaute, musste ich das eine oder andere Teil mehrfach neu ausdrucken und im Experiment ermitteln, wie es denn nun zu verarbeiten ist.

    Manch einem wird meine Stuka etwas zu dunkel erscheinen.
    Keine Sorge: Das Originalmodell ist heller. In meiner Gier wollte ich nicht auf Zugang zu einem Laserdrucker warten und druckte das Modell mit meinem Tintenstrahldrucker aus. Beim Lackieren der Bögen dunkelte die Tinte noch zusätzlich nach.

    Liebe Grüße,
    Heinz
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