GELI Goes RC die Erste

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    • 23.05.2017
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    GELI Goes RC die Erste

    Hallo Freunde,
    habe ich doch glatt in meinem "streng geordneten und übersichtlich gestalteten Archiv" nach langer und erfolgloser Suche per Zufall eine alte aber gute Geschichte
    ausgegraben

    Nicht ich erzähle ich euch die geschichte,
    der Erzähler heißt Christopher Ferkl.

    Vorab:
    Im Jänner 2013 kam von Christopher eine Anfrage an ein nicht näher benanntes Forum

    Hallo!
    Ich habe ein Anliegen an die GELI-Freunde. Ich habe im Jahre 2006/2007 eine ferngesteuerte Caravelle
    begonnen zu bauen. Als Vorlage habe ich das GELI Modell genommen. Diese
    Bauweise ist auch super in den RC-Flugmodellbau umzulegen. Auf die Idee
    bin ich gekommen, weil mein Vater früher auch GELI-Modelle gebaut hat.
    Ich habe bereits 2 Jahre zuvor (2004/2005) eine erste Version der Caravelle laut GELI-Vorlage gebaut. Alle Spanten, Größen usw. habe ich von den GELI-Bögen entnommen.
    Das zweite Modell, welches ich 2006/2007 gemacht habe, wurde jetzt erst
    von mir fertig gestellt (Hausbau ist dazwischen gekommen ...).
    Ich kann leider meine Original GELI-Unterlagen nicht mehr finden und
    jetzt würde ich diese für die Ermittlung der Größen der Fenster
    benötigen. Das erste Modell existiert leider nicht mehr - dieses habe
    ich leider bei einem Flug total zerstört :-(
    Das neue Modell hat eine Spannweite von 3,3 Meter und ist ca. 3 Meter
    lang. Abfluggewicht liegt bei etwa 14 kg. Angetrieben wird das Modell
    mit 2 starken Brushless-Elektromotoren.
    Vielleicht kann mir jemand helfen, dass ich zu dem Bogen komme, damit ich die Fenster auch masstabsgetreu nachbilden kann.

    Vielen Dank
    Christopher

    Nach Rücksprache mit Geli.org durfte ich Christopher eine Kopie Des Gelibogens Caravelle zukommen lassen..
    Jetzt, wo Gelimodelle wider verfügbar sind, erinnerte ich mich an die Geschichte und bat Christopher um genaueres über sein Projekt.
    Ich bekam postwendend einen Baubericht und viele Bilder vom Erstbau.

    Ich lasse jetzt Christopher weitererzählen, der Bericht wurde von mir durch das Einfügen von Baubildern geändert. Ich hoffe, den zeitlichen Ablauf einigermaßen hinbekommen zu haben.



    Projekt „Caravelle-Jet“
    Raimund Fuchs, Christopher Ferkl

    Im Herbst 2004 haben Raimund und ich die Idee geboren, einen Caravelle-Jet mit Elektroantrieb zu bauen. Als Grundlage diente lediglich der Papier- bzw. Kartonbogen eines „Geli“-Modells. Die „Geli“-Papier-Modelle zeichnen sich besonders durch maßstabsgetreue Abmessungen aus. Es gibt eine Vielzahl von „Geli“-Papiermodellen, welche sich ebenfalls zum Nachbau eignen würden.
    Zusätzliche haben wir nach einem kurzen Mail an die Marketing-Abteilung von Austrian-Airlines ein paar Farbbilder von Caravelle-Jets erhalten. Austrian-Airlines hat vor vielen Jahren einige Maschinen davon im Einsatz gehabt.

    Die Abmessungen des Modells haben wir so geplant, dass es in einem „normalen“ Kombi Platz findet. Spannweite ca. 3 Meter – Fläche geteilt, Länge über alles maximal 3 Meter – Heck abnehmbar.

    Als erster Arbeitsschritt wurden die ausgeschnittenen „Geli“-Kartonspanten des Rumpfes mit einem Kopierer soweit vergrößert, damit sich unsere gewünschte Modellgröße von 3 Meter Rumpflänge ergab. Diese Vorlagen wurden auf Sperrholz aufgeklebt und anschließend die passenden Styropor-Schneideschablonen daraus hergestellt.

    Der Rumpf besteht wie beim Papiermodell aus insgesamt 9 Segmenten mit verschiedenen Längen. Durch diese Bauweise kann die Kontur des Rumpfes sehr gut nachgebildet werden. Wir haben jedes Segment in der Mitte geteilt und somit entstanden insgesamt 18 Teile für den Rumpf – je 9 linke und rechte Bauteile.

    2 m3 Styropor, einen passenden Schneidebogen +Transformator und einen ganzen Tag lang nur Styropor schneiden....



    [url='http://abload.de/image.php?img=025my7r.jpg']

    ...die Rumpfteile liegen vor uns.


    Als nächstes wurde die Beplankung aus 1,5 mm dickem und sehr leichtem Balsaholz mit normalen Epoxydharz aufgebracht.




    Der innere Kern der Rumpfsegmente wurde nach dem Trocknen der Beplankung soweit ausgeschnitten, damit nur ca. 3 cm stehen geblieben sind. Nach den Vorbereitungen für Motorgondelbefestigung und Tragflächenbefestigung wurden alle Rumpfteile
    verklebt. Die Rumpfnase wurde aus einem Styroporblock geschliffen und anschließend der gesamte Rumpf mit Glasmatte (25 g/m2) überzogen.


    Die Tragflächen und Leitwerke sind in konventioneller Bauweise aus Styropor und Balsa-Beplankung. Das Profil: Innen ein Clark-Y ähnliches, aussen gestrakt auf ein voll-symetrisches, geometrische Schränkung und ein wenig V-Form.
    Alle erforderlichen Einbauten (Steckung, Fahrwerkshalterung) wurden vorher verklebt. Die Oberfläche wurde ebenfalls mit 25g-Gewebe komplett überzogen. Den Übergang vom Rumpf zur Tragfläche haben wir aus 3mm-Depron gebogen und anschließend mit Gewebe überzogen.







    Das Modell wurde komplett mit Füller lackiert – geschliffen – gefüllert – geschliffen … und mit mattem 2-K Lack aus der Möbelindustrie überzogen. Dieser Lack ist extrem leicht und lässt sich hervorragend verarbeiten. Nach dem Einzeichnen der „Blechstöße“ wurde das gesamte Modell noch mit einer dünnen Schicht Klarlack überzogen.



    Als Antriebe haben wir uns für 2 unterschiedliche Systeme entschieden: Raimunds Maschine ist mit 2 Plettenberg HP 370/30/A3 Brushless-Motore, 2 Hacker-Regler und 2-Blatt APC-Luftschrauben 13 x 8,5 von Rudi Freudenthaler ausgestattet.
    In meinem Modell kommen 2 Axi 4130/20, 2 Brushlessregler aus tschechischer Erzeugung und 3-Blatt Ramoser Varioprop-Propeller 14 x 8 von Alfred Pfeiffer (alias„Hepf“) zum Einsatz.
    Als Energiequelle haben wir beide je 2 x 28 Zellen GP2200 4/5 Sub-C gewählt. Die 56 Akkus wiegen pro Maschine ca. 2,8 kg! Für die
    Schwerpunktermittlung also genug Gewicht zum Verschieben im Rumpf.
    In beiden Modellen wurde ein Giezendanner-Einziehfahrwerk installiert. Die Fahrwerksbeine hat unser Vereinskollege Alfred Hölzl gedreht, gefräst und gebohrt. Für die Motorgondeln haben wir ein Urmodell aus Hartholz erstellt. Josef Lemmerhofer hat die Urform abgeformt und die Gondeln in GFK bzw. CFK laminiert. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für die Unterstützung!

    Nach insgesamt 420 Arbeitsstunden der Weg zur „Endabnahme“.


    Erstaunlicherweise sind wir unter unserem geplanten maximalen Abfluggewicht von 14 kg geblieben. 12,5 kg bringt jede Maschine inklusiver der Antriebsakkus auf
    die Waage.

    Nach einer langen Winterpause konnten wir nun endlich den Erstflug durchführen. Wir waren sofort begeistert: Beide Antriebssysteme leisten genug Kraft...


    ...und nach ca. 30 Metern hebt sich die Nase wie beim Vorbild.






    Die Modelle haben ausgezeichnete Langsamflugeigenschaften. Der Schwerpunkt, der Motorsturz (nach oben, da der Antrieb hinter dem Schwerpunkt
    liegt!) und die Ruderausschläge haben sofort gepasst. Die geringe Flächenbelastung wirkt sich bei einem solchen Modell äußerst positiv aus. Die
    Vereinskollegen sprechen von einer guten „Segelflugleistung“!

    Die Landung mit hochgezogener Nase und ausgefahrenen Landeklappen ist ebenfalls sehr naturgetreu.



    Die Maschine schwebt absolut unkritisch bis zum Aufsetzen.

    Die Motore nehmen jeweils ca. 35 Ampere bei voller Leistung auf. Dies reicht für ca. 3 Minuten Vollgas – welches aber nur für Startphase notwendig ist! Wir erreichen somit eine Flugzeit von ca. 4 – 5 Minuten mit ausreichender Reserve für Landeanflug.

    Christopher Ferkl

    Hier ein paar Videos zu diesem Monsterprojekt






    Mir selber bleibt nur zu sagen:
    "ich bin begeistert"
    Liebe Grüße,
    Heinz der Archeologe
Lädt...
😀
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