1:16 Dragon Fallschirmjäger Batallion 500 & Monte Cassino

[thrasher]

1:16 Dragon Warrior Scale: Fallschirmjäger Batallion 500 & FJ Monte Cassino







Dann noch ein Vergleichsbild mit meinem ca. 2005 gebauten FJ 500 - damals Enamel + Wash + Staub


Und meine aktuelle Splitter-Crew

[thrasher]

2 Fallschirmjäger auf einmal, spart Herumgemische - ist leider auch doppelt so mühsam.
Die Dragon Warrior Scale Kits kamen so um 2000 raus, waren damals ne gute Alternative zu den ebenso billigen Tamiya 1/16-Figuren. Ich persönlich fand sie damals besser, weil sie realistischere Proportionen und dynamischere Posen hatten.

Mit der Zeit hebt man manche Sachen aber in einen Stand, den sie nicht verdienen - so musste ich auch erkennen, dass die Qualität der Dragon-1:16er im Vergleich zu neuen Figuren (Alpine, Jon Smith, Andrea und sogar vieles vom Chinesen) eigentlich schlecht ist. Auch die Tamiyas passen besser.

Der 500er zB hat nicht mal Schuhbänder, trägt Bergschuhe statt Fallschirmjägerstiefel und die geballte Ladung hält scheinbar durch Magnetkraft zusammen. Bisschen mit Eisendraht gepfuscht und "gerade noch OK". Der Spaten ist gigantisch groß.
Der MC hat nen grottenschlechten, viel zu kantigen Helm, keinen Y-Riemen und den Körperbau eines Typen, der nur Schultern und Oberkörper trainiert, nie aber Beine.
Bei beiden Figuren sind die Details mittelmäßig bis schlecht (beim MC schlechter) und oft passen Vorder-und Rückseiten schlechtest zusammen.



Am schlechtesten beim MC ist aber das Gesicht - sieht geistig beeinträchtigt oder wie der grölende Trankler vom Dorffest um 5 in der Früh aus, Augen viel zu groß, Ueberbiss, grauenvoll! Folglich liegt die Figur seit 1,5 Jahren in der Kiste. Links davon Terrence Hill vom Alpine Gebirgsjäger - da er der einzige andere Kopf ist, der da reinpassen würde, wird er abkommandiert.

Lobotomie, neue Grundierung und neue Helmgurte.


Der Helm des MC war besonders verwaschen, also Details reintricksen :-/


Hier aber der Grund, warum ich den 500er so gern mag - was für eine Fratze - traumhaft. Energisch und mit nem fiesen Lächeln. Sowas malt sich wie von selbst.
Wie ich Gesichter mal, beschreib ich eh schon hier:

https://www.modellbauseite.at/forum/plastikmodellbau-bauberichte/historische-figuren/67485-1-16-deutsche-grenadiere-in-splittertarn-a-eichentarn-fr%C3%BChling-herbst

[thrasher]

Ran an die Bemalung. Als Referenz dient die Uniform aus dem Heereshistorischen, die exzellent erhalten ist. Bei allen Bilder aus dem Internet, auch bei meinen, fällt mir immer auf, dass die Farben eigentlich nie genau passen. Museum bleibt also die einzige Referenz, die akkurat ist. Wenn man's dann aber ausdruckt, sieht's wieder n bisschen anders aus. Laber laber - Heereshistorisches in Wien = Traum für Figuren/Uniformmaler.

Hosen: Vallejo Feldgrau, getönt mit Abteilung 502 Farben (genauer: siehe Link von oben)
Schal: Vallejo Feldgrau + AK Dark Green (Schatten) + Vallejo 103 German Camo beige (Lichter)

Los mit grau über grau:
Uniformbasis: Vallejo Splinter Base 145 + Vallejo 103, 3:1
Vallejo 145 Splinter Base, 103 Camo Beige, Vallejo 166 Dark Grey, AK 1426 Blue Grey, V 102 Field Grey, V 008 Beige, V 004 Off White, AK 401 Base Flesh

Tiefste Schatten MC: 3:1:1
Tiefste Schatten 500: 3:1:1:0:3
Tiefe Schatten MC: 3:1:1:2:1:0:0:1
Mittlere Schatten MC: 3:3:0:2
Mittlerer Schatten 500: 3:2:0:3
Letzter Schatten 500: 3:2:0:1,5
Lichter: 3:1:0:0:0:2:1



Säume werden eingezeichnet. Auf das komplette Umranden aller Details wird verzichtet, das schaut nie gut aus.


tiefste Schatten


mehr Schatten:


noch mehr Schatten und Ausbalancieren und Blenden mit Grundton


Lichter dazu und alle Übergänge sauber machen


und die finale des Grau

[thrasher]

Den MC hab ich corher gemach, statt den ersten Linien einfach nen dunklen Wasch. Und insgesamt weniger oft schattiert.

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FJ-Splittertarn aus dem Internet, in den Photoshop, auf passende GRöße und mit Farbvariationen, um das Muster besser zu lesen. Farbreferenz unten.


Braune und grüne Flächen werden vorgemalt. Markante Formen kopiere ich so gut wie möglich, bei Armen, Falten und kleinen Sachen wird betrogen.



Braun:
Vallejo 347 Splinter Blotches, V 144 Pale Brown, V 150 German Black Brown
Tiefste: 0:0:1
Tiefste Schatten: 1:0:1
Schatten: 3:0:1
Lichter 1: 1:1
Lichter 2: 0:1

Grün:
Hier hatte ich zuerst ne abenteuerliche Mischung aus 5 Farben, die anfangs gut aussah, im Endeffekt aber wie das 80er-Jahre-US-Woodland-grün aussah.
Einfachste aber passende Variante (beim MC):
Vallejo 348 Splinter Strips als Hauptfarbe, + V Ger Camo Dark Green (Schatten) + V 103 Camo Beige für Lichter.
Mit den Farben mal ich auch gleich die Granaten und das Equipment vom 500er an, die töne ich später grauer.


HIer kann man sehen, dass es beim Grün kaum nen UNterschied gibt. Aber zuviel Lichter beim MC verwendet, wirkt irgendwie schokoladig.

Striche: Callejo Field Grey.
Beim 500er geb ich mir alle Mühe, male so viele Striche wie möglich übers Männlein. Beim MC kürzere Striche, mit Unterbrechungen und unregelmäßiger.

Als ich die beiden vergleiche, finde ich die Striche beim 500er so grauenvoll, dass ich alle grauen Stellen nochmal male. Die unregelmäßigen sehen viel besser aus und sind nicht so dominant.


besser :-/

[thrasher]

Holz: Maserung mit den drei Farben hier. Dann Glasur mit ca 1:1 der beiden rechten



Leder: Ränder sind Vallejo Leather brown.
Danach Hauptfarbe Vallejo German Camo Black Brown.
Lichter mit braun und AK German Camo Red Brown.
Abnützungen mit den helleren Farben.
Der 500er bleibt sauber, ist ja auch gerade ausm Flieger raus, also ist sein Zeig noch in Ordnung.

Ränder für den Gasmaskenbeutel meine typische Feldgrau-Mischung aus Vallejo FG, V 103, AK Extra Dark Green (Vallejo WSS Dark Green schaffts auch).


Brotbeutel beim MC ist AK Blue Grey mit Schatten aus Vallejo Dark Grey 166. Die Flasche hab ich mit denselben Farben gemalt, dann einfach braun getönt.
Rost und Kratzer: Camo Beige 103 für Platzer, Meng Gun Metal, Army Builder Raw Iron, und V Leather Brown, Leather Red.
Container mit Field Grey/103/Dark Green.

[thrasher]

Der Kar bekomt wieder ne Maserung aus Gelb/Orange/Braun und dann Vallejo Woodgrain. Eisen Meng Gun Metal.
Gurt aus Abdeckband, wird später mit den Lederfarben bemalt.


Dann das Leder fertig malen.


Die Knieschützer sind aus nem dreckgelben Stoff, mit den 4 Farben hier geht's ganz gut.


Stiefelchen mit den Farben hier auf schwarzer Grundierung. Die bekommen später noch nen schwarzen Wash, also ist egal, ob sie jetzt zu hell sind.


Bergsteigerstiefel mit denselben Farben, die ich fürs Leder benutzt hab. Mit Vall Red Leather find ich sie noch schöner, aber diesmal hab ich mir das gespart.
Die Eisenteile bekommen dann noch Gun Metal.


Dann ne Basis aus Milliput, Murstein raufgepresst und später Primer drauf.


Jetzt fehlen eigentlich nur mehr die Washes, Basis anmalen und zusammenkleben.
Bis jetzt war ich schon nen Monat dabei und dementsprechend gehn mir die beiden schon ein wenig auf den Senkel

[Olvar]

GEIL

[thrasher]

Washes mit Vallejo Braun (Uniform)und Sepia (für Lichtstellen an der Uniform), Braun/schwarz-Mischung (Equipment), Schwarz (FJ Stiefel, Gewehr+Eisen, Leder) ca 50/50 mit Wasser.
Gewaschen wird gegen die Lichtrichtung, außer, wenn ich Kanten betonen muss (zB bei Stiefeln), die meisten Schatten sind ja schon gemalt.

Das ganze Soll so dezent wie möglich aussehen und die Farben nur ein wenig abgleichen.
Soll heißen - meine Washes sind Tönungen oder Filter, kein oder kaum Verstärken von Linien oder Schatten. Dicke washes, die alle Details von allen Seiten dann umranden, finde ich unnatürlich und unrealistisch.
Sepia funktioniert bei grün toll, beim Hellgrau der Uniform muss aber extrem dünn getönt werden.

Hier mal ein Vergleichsbild - die rechte Seite der Uniform ist gewaschen, die linke nicht - man sieht kaum was, aber trotzdem wirken die Flächen nicht mehr so "gemalt" und es wirkt ein wenig "gebrauchter". Subtilste Veränderungen in der Wash-Intensität erzeugen natürlich auch kleinste Veränderungen in der Grundfarbe.
Der Glanz muss später natürlich weg.



Sieht dann so aus - die Veränderung ist mehr im "Gefühl".


Die Basen dann einfach mit Farben bemalt, die irgendwie zum Ort des Geschehens passen. Fürn 500er stell ich mir nen sandig/steinigen Untergrund vor, der MC hingegen wird in einen regnerischen Wald geschickt. Ja, geht besser, war mir aber immer schon egal , bin kein Dioramamacher
Sandbasis bekommt später natürlich noch Mattlack, der Waldboden etwas Feuchtigkeit.


Dann noch die Schuhe an den Untergrund anpassen und den MC etwas verdrecken.


Am Ende AK Klarlack, diesmal einfach mit dem Pinsel, funktioniert besser als der Vallejo Spray. Seidenmatt aufs Leder und jetzt auf n bisschen SOnne warten für den Fotoshoot (irgendwie schaun die Bilder bei echtem Sonnenlicht besser aus).

[thrasher]

Fertig. Den 500er finde ich gut gelungen, der MC kommt in die 2. Reihe

[robert 2584]

BRAVO, ein Wahnsinn was du hier wieder gezaubert hast!!!!

[thrasher]

danke schoen

[Airco15]

Servus. Da kommst aus dem Staunen net heraus wie du das mit den Farben und Schattierungen handelst. A Wahnsinn. Schaun super aus die 2 Haudegen. Besser geht nicht oder schwer.
LG Hans

[thrasher]

vielen Dank

[Yoshi]

Hi!

Wieder ein super Bericht ... ich finde es immer wieder spannend den Weg zu sehen

Schaut echt wieder sehr gut aus!

LG Yoshi

[thrasher]

danke sehr