1:72 Zvezda Yak-9D

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  • Roman Schilhart
    Modell-Held
    Modell-Titan
    • 04.05.2019
    • 681

    1:72 Zvezda Yak-9D

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    Die Yak-9 war die ultimative Produktionsvariante der Yakowlew-Jadgflugzeug-Familie und wurde 1943 in Dienst gestellt, wo sie bei den Kämpfen um Kursk ihre Feuertaufe erlebte. Ihre Metall-Bauweilse erlaubte höhere Treibstoffzuladung sowie schwerere Bewaffnung gegenüber den Vorgängermustern, die größtenteils aus Holz gefertigt waren. Die Yak-9D wurde hauptsächlich als Jagdflugzeug eingesetzt, bewährte sich aber auch im Erdkampf und als Langstrecken-Begleitjäger und blieb bis zum Korea-Krieg im Einsatz. Insgesamt wurden 15.000 Exemplare der Yak-9 gebaut.

    Obwohl der Yak-9 in der Luftfahrtgeschichte ein ähnlicher Stellenwert gebührt wie der amerikanischen P-51, die britischen Spiftifre oder der deutschen Bf-109, ist ihre maßstäbliche Darstellung als Modell - vor allem in 1:72 - deutlich unterrepräsentiert (der letzte halbwegs brauchbare Bausatz einer Yak-9D ist vor etwa 25 Jahren bei der Firma Dakoplast erschienen).

    Zu meiner großen Freude hat sich die Firma Zvezda dieses Themas angenommen und präsentiert uns eine brandneue Bausatzform dieses klassischen sowjetischen Jägers. Wie auch die anderen Baukästen aus diesem Hause kann das Modell ohne Kleber zusammengesteckt werden („Snap Fit – No Glue Required“). Die insgesamt 57 Bauteile sind auf zwei grauen Plastikrahmen verteilt, dazu kommt ein Klarsichtrahmen mit der Cockpithaube.
    Aus der Schachtel lässt sich eine Yak-9D mit VK-105 Motor und vorne liegendem Cockpit darstellen. Decals für 3 verschiedene Markierungsvarianten aus den Jahren 1943-1944 liegen bei.

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    Die Gußqualität ist hervorragend, mit feinen durchgehenden Panel-Linien und erhabenen Strukturen, wie auch beim Original. Der einzige Schwachpunkt sind die Auspuffreihen, welche stark vereinfacht dargestellt sind. Die Detailiierung des Cockpits ist aureichend für diesen Maßstab, zur Ergänzung des Innenraums liegt auch eine 3-teilige Pilotenfigur bei.
    Das Steckbausatz-Konzept macht die Montage einfach, geht jedoch auf Kosten der Finesse, was sich vor allem beim Fahrwerk zeigt. Aufgrund der soliden Paßzapfen sind die Fahrwerksbeine, Klappen und Hebearme etwas plump ausgefallen.
    Der Ölkühler ist vielleicht etwas zu flach, was schwierig zu korregieren ist, weil er am Unterrumpf mit den Tragflächen angegossen ist.

    Äußerst irritierend ist die Aufteilung der Tragflächen.
    Anstatt die Klebenaht entlang der Kanten zu führen, hat sich das Design-Büro von Zvezda für eine Trennung quer durch den Unterflügel entschieden:

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    Dadurch vermeidet man zwar das lästige Verschleifen der Vorderkanten, das Problem verlagert sich jedoch nur auf eine andere Stelle - besonders ungünstig ist die Klebenaht die die Landeklappen durchschneidet, da nach dem Verschleifen die Gravuren restauriert werden müssen.

    Die Bemalunsanleitung ist in Farbe gedruckt, interessanterweise ist die Trennung des Oberflächenmusters in Splitterform dargestellt, was praktisch allen historischen Unterlagen widerspricht - normalerweise wird der Farbverlauf als weiche Linie dargestellt.
    Markierungen für 3 Flugzeuge, alle in "shades of grey", sowie ausführliche Wartungshinweise liegen bei.
    Natürlich darf auch eine "Normandie-Niemen"-Maschine (von französischen Piloten geflogen) nicht fehlen.

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    Die Zvezda Yak-9 in 1:72 ist meine sehnlichst erwartete Bausatzneuheit des Jahres! Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen, die durch die unglückliche Design-Lösung bei den Tragflächen etwas gedämpft wurden. Dennoch handelt es sich um das beste Modell einer VK-105 Yak-9 im kleinen Maßstab. Form und Abmessungen sind weitgehend gut getroffen und die Qualität der Bauteile ist ausgezeichnet. Die Simplifikationen, die der "easy assembly"-Philosophie geschuldet sind, gehen stellenweise auf Kosten der scale finesse - für den anspruchsvollen Modellbauer wird der Zubehörmarkt sicher bald Resinteile (Auspuff, Fahrwerk) sowie Ätzteile zur Verfeinerung anbieten!

    Danke an die Firma Zvezda für das Rezensionsexemplar!
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