ich habe mir eine Tiefziehvorrichtung gebaut.
Das einzige was wirklich Kosten verursachte war das Lochblech und da habe ich nicht gespart. 2mm Niroblech gelocht in A4 Größe waren aber mit
15 Euro auch nicht teuer und das ist für meinen Staubsauger (Nass-Trockensauger 1,4KW Leistung) stabil genug.
23 Euro hätte ich im Baumarkt für ein dünnes Alublech hinlegen müssen und da wären dann halt 3/4 übriggeblieben.
Also lieber in einer Schlosserei nachgefragt und etwas wirklich stabiles zuschneiden lassen.
Der Rest ist Rest, nämlich Spanplattenreste die bei vielen Bastlern in der Werkstatt meist ungenutzt herumliegen. Wenn nicht.... in den meisten
Baumärkten findet man beim Holzuschnitt Reste zum Nulltarif oder um ein paar Cent.
Auch ein Polokalrohr 40mm war in meinem Fundus noch vorrätig. Allein die Reduziermuffe 40/30aus Gummi musste ich zukaufen, damit das Rohr des
Staubsaugers dicht sitzt.
Schönheitswettbewerb will ich mit der Kiste keinen gewinnen......
...Auch mit dem Rahmen nicht...
Aber die Kiste erfüllt ihren Zweck und die Gier ließ keine Wohnzimmertaugliche Ausführung zu
Im Prinzip läuft das Tiefziehen ganz einfach ab. Form auf das Lochblech legen, Folie in den Rahmen spannen und den Rahmen auflegen. Die Klammern spannen die Rahmenplatte schon mal vor. Staubsauger an die Kiste anschließen und einschalten die Folie mit einem Heißluftgebläse auf Mittelstufe langsam und gleichmäßig erwärmen bis man merkt, dass sich die Folie dehnt und sich der Rahmen langsam senkt. Der Sog des Saugers kommt mit dem sinken der Rahmenplatte immer mehr zur Wirkung, bis sich die Folie nun an der Lochplatte festsaugt. Erwärmen beenden und Sauger bis zum Abkühlen der Folie laufen lassen. (15 bis 20 Sekunden müssten reichen)
uuuuund...fertig! Das wird übrigens die Haube für das Gelimodell Nr. 40 Sukhoi "Fishpot"
Auch wenn man alles kaufen muss, weil man nichts an Restmaterial zu Hause hat, kann man diese Box um unter 20 Euro realisieren
Erste Berichte von den Tiefziehversuchen:
Overheadfolie:
Von der Härte her ideal, aber der Schmelzpunkt dürfte das Problem sein. Obwohl sie sehr zäh ist, kippt sie in der Aufweichphase schlagartig auf zu weich um und das wars dann, die Folie reisst.
Aktenhüllen:
Die Hüllen eines Büromitteldiskonters Marke "STAPLES" gehen solala. Etwas zu weich und schlabbrig.
Aktenhüllen von "BENE" sind bisher das Idealste. Annähernd gleich hart wie Overheadfolie aber gute Eigenschaften beim Erhitzen.
Verpackungsmaterial recyclen!!!
Also ich schmeiße keine geeigneten Verpackungen mehr weg, ohne sie zum Tiefziehen ausprobiert zu haben. Wenn nur ein flaches Teil davon in der
Größe von mind Din A6 herausschneidbar ist, wird die Verpackung einem Test unterzogen.
Kunststoffbox in welcher vier Faschingskrapfen verstaut waren: Geht super zum Ziehen, allerdings muss man vier Krapfen verdrücken um an ein
kleines Stück Folie zu kommen. Für meine Statur also eher nur im Ausnahmefall verfügbar.
Petflasche: wird sicher probiert, wenn mir eine Flasche unterkommt, wo man ein ausreichend großes Stück von glatter Struktur herausschneiden
kann. Die Krümmung wird sich bügeln lassen. Also Gelegenheit für den Versuch abwarten.
Ok: Eine Flasche gefunden und Probiert: Fehlanzeige, die verhält sich gleich wie Overheadfolie. Zumindest mit dem Heißluftgebläse wird das
nix.
Wie man merkt, liebe ich solche Recyclingversuche. Da bin ich vom Drachenbauen vorbelastet. Es ist eine wunderbare Sache, Kindern zu zeigen, wie man ohne Geld oder zumindest minimalsten Ausgaben einen Drachen bauen kann. (Die von Papa "geborgte" oder spendierte Angelschnur oder Mamas starker Zwirn als Leine wird nicht als Ausgabe angesehen....). Darum liebe ich ja auch Gelimodelle, sie haben in Bezug auf Kosten ja einen ähnlichen Charakter.
Liebe Grüße,
Heinz
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