Europa Clipper - NASA

[Skorzak]

Mein nächstes Projekt führt mich zum Jupiter und seinem Eis-Mond Europa. Dieses Raumschiff soll den Ozean unter der Eisdecke des Mondes untersuchen. Wer das genauer nachlesen will, kann das >>HIER<< tun.

Das Modell gibt es als simplen Download für 5 bis 8-jährige und als advanced Download für 12-jährige und älter. Dazu zähle ich mich und den nehm ich auch.




Na, dann starten wir mal mit der Schüssel.


Und für heute wars das mit dem Hauptrumpf und der Kommunikationsschüssel.

Wer Geli und Saba gewohnt ist, für den dürfte das hier ein wenig ungewöhnlich sein. Mal schauen, was daraus wird.

[Skorzak]

Sonntag - Basteltag


Angefangen hab ich mit dem orangen Bauteil


Zusammengebaut, noch vor der Kanteneinfärbung.

Und an dieser Stelle hab ich mich gefragt, was das eigentlich ist? Am Bogen stand "Pressurant", aber was ist das und all die Dinge, die ich später auch noch gebaut habe?

Darum werd ich ein bisschen erklären, was diese Kartonschachteln und Röhren darstellen sollen. Denn inzwischen bin ich auch draufgekommen: Auch wenn das das "advanced"-Modell ist, werden die Gerätschaften sehr rudimentär dargestellt - quasi symbolhaft.

• Das orange Bauteil im Hintergrund gehört zum "Heiz-/Kühl-System", welches das Druckmittel je nach Bedarf zu den Geräten pumpt, damit die Temperatur dort bleibt, wo sie sein soll. Das orange Teil ist der Radiator, mit dem bei Bedarf Hitze abgestrahlt werden kann.
• Der grüne Zylinder rechts ist "SUDA - SUrface Dust Analyzer". Er nimmt kleine Meteoriten von Europa wahr und untersucht damit dann chemisch das Material und soll dann Hinweise auf den Salzgehalt des unter dem Eis vermuteten Ozeans liefern.
• Der schokobraune Quader in der Mitte ist "EuropaUVS - Europa UltraViolet Spectrograph". Hilft, die Zusammensetzung der Atmosphäre und des Oberflächenmaterials zu untersuchen. In der Nähe von Europa hilft er auch "Rauchfahnen" von Ausstößen zu untersuchen.
• Der rosafarbene Zylinder vorne ist "MASPEX - MAss Spectrometer for Planetary EXploration". Wird die Atmosphäre und mögliche Auswürfe analysieren. Es soll die Chemie des vermuteten Ozeans (unter der Eisdecke) untersuchen, wie Material mit der Oberfläche ausgetauscht wird und wie die Strahlung das Material an der Oberfläche verändert.
• Der blaue Quader ist der "Vault - der Tresor" aus 9mm dickem Aluminium-Zink um die Elektronik, das Steuersystem, die Flugsoftware und all das Computergerät vor der Strahlung Jupiters zu schützen. Es ist an das Antriebssystem angeflanscht und mit allen Geräte zwecks Kommunikation verdrahtet.

Das Raumschiff soll im Oktober 2024 vom Kennedy Space Center in Florida starten. Ich selber bin schon sehr gespannt auf die Mission; Ankunft bei Europa ist etwa 2030.

Wer 2 Minuten spendieren möchte, kann sich auf Youtube das >>VIDEO<< anschauen.

Die Homepage des Clippers findet man >>HIER<<.

Soweit genug Info für heute.

[Skorzak]

Danke für die Motivationslikes!

Langer Arbeitstag, deswegen machen wir es kurz:

• Hinten ist der vordere Abschluss des Hauptrumpfes.
• Vorne links ist der Sockel der Hauptkommunikationsschüssel
• vorne rechts ist eine Halterung für diverse Messinstrumente, die an den "Vault" angeschlossen wird.

Schönen Tag noch

[Yoshi]

Hallo!

Interessantes Teil! Gefällt mir

LG Yoshi

[Skorzak]

Heute war ein weiterer langer Tag, trotzdem hab ich ein wenig gepickt, geschnitten und gefalzt:

• "Gravitations- und Funkwissenschaft"rechts vorne ist der Teil des Instruments, das aus dem Raumschiff herausragt. Ja, es steht schräg, das ist kein Baufehler von mir. Es wird das Gravitationsfeld von Europa untersuchen, wie es sich verändert, wenn das Schiff näher dran oder weiter weg ist. Einige Vorbeiflüge werden die innere Struktur von Europa offenbaren, genaugenommen: Wie dick ist der Eisschild und wie tief ist der Ozean.
  Geiler Scheiß, was sich Techniker hier ausgedacht haben. Denn: Der Dopplereffekt im Funksignal zur Erde läßt Rückschlüsse zu, wie das Magnetfeld den Vorbeiflug beeinflusst und dadurch wird die innere Struktur Europas klar.
• Die anderen beiden Quader stellen das Instrument "MISE - Mapping Imaging Spectrometer for Europa" dar. Je nach der Beschaffenheit des Materials wird Infrarotes Licht unterschiedlich reflektiert. Daraus können Rückschlüsse über organisches Material, Salze und Wärmestellen gemacht werden. Und ein weiterer "geiler Scheiß": Das Instrument kann damit auch dazu beitragen die Frage zu beantworten ob der vermuteten Ozean die Möglichkeit zur Bildung von Leben bietet.

Drei kleine Kartonquader - was DIE alles können

Jedesmal, wenn ich an dem Ding bastle, beschäftige ich mich mit den jeweiligen Instrumenten. Mir machts Spaß und es fasziniert mich. Ich hoffe, es stören Euch diese technisch/wissenschaftlichen Exkursionen nicht?

Bis demnächst

[Skorzak]

Schauen wir mal, was der Europa-Clipper noch zu bieten hat:



Die müssen noch ein wenig trocknen, die Kanten werden morgen eingefärbt.

• Links, das orange ist "PIMS - Plasma Instrument for Magnetic Sounding". Europas Ionosphäre, und Plasma, das in Jupiters Magnetfeld gefangen ist, verformen die Magnetfelder in der Nähe von Europa. PIMS Faraday'sche Schüsseln erkennen diese Verformungen, die wiederum Rückschlüsse auf Europas verborgenen Ozean haben.
• In der Mitte das grüne ist "E-THEMIS - Europa THermal EMission Imaging System". Dieses Gerät nutzt Infrarot-Strahlung um wärmere Regionen zu erkennen. Wo also wärmeres Wasser näher an der Oberfläche ist. Außerdem werden kleinräumige Oberflächenstrukturen untersucht. Man darf sich wärmeres Wasser aber nicht wie eine Thermalquelle vorstellen. Bei 90 Kelvin ist auch 100 Kelvin "wärmer"
• rechts das hellblaue ist "EIS - Europa Imaging System". Quasi das Auge des Clippers. Eine Weitwinkel- und eine Tele-Objektiv-Kamera. Sie machen hochauflösende Stereobilder und haben einen 8 MP-Sensor. Sie sollen Geologische Aktivitäten untersuchen, wie etwa das Heben und Senken des Eisschildes über dem Ozean.

Das mit den Geräten scheint ja überhaupt nicht mehr aufhören zu wollen, es eröffnet aber schön langsam ein Bild der Mission, worum es hauptsächlich geht: den bislang verborgenen Ozean unter einem kilometerdicken Eispanzer. Durch die Wirkung von Jupiter könnte es dort so "warm" sein, dass der Ozean flüssig ist und eventuell Möglichkeiten für Leben bietet. Ab 2030 werden wir mehr wissen.

Bis morgen dann mal.

[Skorzak]

Heute gibts eines der letzten Instrumente. Zumindest das letzte, das am Rumpf angebaut ist.

Noch kann man sich die Flugstellung nicht wirklich vorstellen, aber wenn ich beschreibe, was ich getan habe, könnte es klarer werden:

Ich habe den Hauptrumpf, in dem sich hauptsächlich Treibstoff befindet, aber auch die Flugsteuerung, das Funkmodul und das Triebwerk, "oben" mit dem Kuppelartigen Teil abgeschlossen und "unten" mit dem "Vault", dem Tresor für empfindliche Instrumente. Bei dem kuppelartigen Ding hätten sie sich bei Geli und Saba abschauen können, wie man so etwas in einem Papiermodell gestaltet. Ich hab es etwas günstig fotografiert, aber es schaut grauslig aus, weil es nicht genau passt.
Das, was wie ein Mast ausschaut, könnte wie ein Bugspriet ausschauen, denn der schaut nach "vorne oben".


Das, was hier wie ein Bugspriet ausschaut, das ist

• das "ECM - Europa Clipper Magnetometer". Die Magnetometer-Untersuchung zielt darauf ab, die Existenz des Ozeans in Europa zu bestätigen, seine Tiefe und seinen Salzgehalt zu messen und die Dicke der Eisschale des Mondes zu messen. Es wird auch die ionisierte Atmosphäre Europas und ihre Wechselwirkung mit der ionisierten Atmosphäre des Jupiter untersuchen.
  Es ist aber kein massiver Balken, sondern eine 8,5 m lange gitterartige Struktur, die mit reflektierender Folie überzogen ist. das Magnetometer wird erst auf die Länge ausgefahren, wenn der Flug beginnt. Solange es in der Startphase in der Falcon 9 ist, ist es teleskopartig zusammengefahren.

Bis morgen!

[Skorzak]

Noch ein Instrument hätte ich da, es ist mit 10 Meter das größte.

Das Instrument schaut in Wirklichkeit auch etwas anders aus, das ist jetzt dem Papiermodellbau geschuldet. Man könnte sagen: die weißen Stellen treffen es ganz gut, das schwarze soll den Weltraum darstellen.

• Das ist "REASON - Radar for Europa Assesment and Sounding: Ocean to Near surface". Tief in das Eis Europas gesendete Radiowellen werden von unterirdischen Strukturen reflektiert und zum Raumschiff zurückkehren. Durch geringfügige Unterschiede in der Ankunftszeit und -stärke des Signals werden Bilder der inneren Struktur des Eises erstellt.
  Es sind 6 Antennen: 2 HF (die langen) und 4 VHF (die kurzen) und diese sind an den Sonnensegeln montiert.

Danach habe ich begonnen, das Raumschiff zu komplettieren. Zur Vorstellung: Der Zylinder mit der Kuppel und dem Vault ist etwa 5 m hoch.

Das durchsichtige Ding unten ist nur ein Ständer und hat mit dem Modell / dem Raumschiff nichts zu tun.





Jetzt fehlen noch die Sonnensegel. Schau ma mal

Bis morgen

[Skorzak]

Und nun die Sonnensegel:


Die sind nur recht groß, aber nicht anspruchsvoll. Toll fand ich die Idee, Holzspieße (vom Grillen) als zentralen Holm zu nehmen. Zuerst nur auf einer Seite mit Klebeband fixiert, die Halterungen für REASON eingeklebt (sieht man am oberen Rand) und dann rundum zugeklebt.
Anschließend den Spieß durch den Hauptrumpf durchgestochen und die selbe Prozedur auf der anderen Seite durchgeführt.

Der letzte Schritt war dann die Montage der richtigen Antennen.

Das Finale:
Abschließend hab ich einen Lagrange-Punkt in meinem Bastelraum gesucht und dort macht der Europa-Clipper nun seine Untersuchungen.





Fazit:
Ein netter kleiner Bausatz mit vielen basteltechnischen Unzulänglichkeiten. An 6 Tagen hat er mich etwa 8 Stunden beansprucht.
Viel mehr Spaß gemacht (und wesentlich interesanter war es auch!) hat mir die Beschäftigung mit der Mission und den einzelnen Instrumenten. Da hab ich tatsächlich viel dazugelernt.

Ich bin jetzt wirklich schon auf den Start gespannt und dann auf die ersten Daten, die von Europa kommen. Ich möchte mehr von dem Ozean wissen!

Danke für Eure Begleitung und dann bis zum nächsten Bericht!

[Skorzak]

Ja, da steht eine GELI-Phantom im Hintergrund mit der Nase nach oben. Ich hab in meinem Büro einen Bausatz vom Regal geholt und dabei die Phantom "berührt", welche darauf ihre Sturzflugfähigkeiten getestet hat. Zum Trocknen nach der Fahrwerksreparatur hab ich sie auf ihr Heck senkrecht gestellt. Jo mei...

[Spitfire]

Servus Christian ,

interessantes Projekt , gut gelöst von Dir

Was kommt als nächstes ?

LG Kurt

[Skorzak]

Tja, was kommt als nächstes? - Ist eine gute Frage.

Ich bin noch immer nicht damit fertig, meine teilweise 1994 begonnenen Modelle fertigzustellen. Na gut, es sind nur mehr zwei, die Saturn V in 1:144 von Airfix und das Runabout von Deep Space 9 in 1:72.

Im Moment hab ich 4 Flugzeuge in 1:72 und 1 Auto in 1:32 auch noch in Arbeit.

Und dann ist da noch die Matheschularbeit, die Abschlussfahrt mit meiner Klasse, 2 Wientage mit meiner Klasse, und was da schulisch sonst oft noch auftaucht.

Folgerung:
Ich hab unheimliche Lust auf ein Geli-Modell. Ich hab ein einfaches gefunden, das ich habe und das hier noch nicht vorgestellt wurde. Ich hab auch die Ju 88, die du aber gerade vorgestellt hast. Ich hab welche, die mir im Moment zuviel Glashaus haben. Ich hab welche, die mir im Moment zu groß sind. Aber das Modell passt dann ganz gut an die Decke neben den Europa-Clipper.

Hier ist es:



Es geht also demnächst weiter

[Airco15]

Hallo.

Was soll man sagen. Sehr interessantes Teil und natürlich top gebaut. Was seltenes.

LG Hans

[robert 2584]

Mal was ganz anderes, sehr gelungenes Modell wie ich finde